Schon am Samstag war die Meisterschaft für die beiden
Nachwuchsteams des Deutschen Kanu-Verbandes mit einem Sieg in
der U21-Damenklasse und der Vizemeisterschaft der U21-Herren
beendet. Beide Teams spielten ein überragendes Turnier und die
Herren waren bis zum Finale ungeschlagen.
Der Sonntag ist dann den Leistungsklassen vorbehalten gewesen,
in denen beide deutschen Teams von der „pole position“ ins
Halbfinale starteten. Am Morgen spielten die Damen gegen das
Team aus Großbritannien. Hier fielen viele Tore – vor allem für
die Deutschen. Zwar lief es in den ersten Minuten nicht völlig
rund, aber schnell fand das Team den Rhythmus und die Briten
mussten sich schon zu Beginn der zweiten Spielhälfte damit
abfinden in diesem Jahr nur um Platz 3 spielen zu können.
Sieben Sekunden vor Schluss trifft Svenja Schaeper zum 8:2
Endstand.
Direkt im Anschluss spielten die Herren ihr Halbfinale gegen
das Team aus der Schweiz, welches sich erst im letzten Spiel
der Zwischenrunde durch eine unglaubliche Leistung den Platz
unter den besten vier erspielt hatte. Früh viel das erste Tor
zum 1:0 und die Abwehr stand gut. Kurz vor der Pause traf
Lennart Unterfeld zum 2:0. Im zweiten Durchgang setzten die
Schweizer noch einmal alles daran eine deutsche Finalteilnahme
doch zu verhindern und zwischendurch gab es außerdem eine gelbe
Karte für Unterfeld, doch bei jedem Torversuch der Schweizer
war ein deutsches Paddel zwischen Ball und Tor. Zwei Minuten
vor Ende der Partie fällt die Entscheidung durch Lukas Richter
zum 3:0, ebenfalls der Endstand.
Die Finalspiele wurden erneut durch die Damen eröffnet.
Gegnerinnen waren die Gastgeberinnen aus Frankreich, sodass die
Zuschauer mehrheitlich für das andere Team Stimmung machten.
Die mitgereisten deutschen Anhänger gaben alles daran ihre
zahlenmäßige Unterlegenheit durch lautstarke Chöre wett zu
machen. Ein bisschen war den Spielerinnen die Nervosität
dennoch anzumerken und die Würfe wollten einfach nicht ins Tor
gehen. Mitte des ersten Durchgangs fiel dann das erste Tor des
Spiels für die Französinnen durch einen Penalty. Die Damen
blieben aber weiterhin diszipliniert und konnten noch in der
ersten Halbzeit ausgleichen. Erst drei Minuten vor Ende kam
Katharina Kruse direkt vor dem Tor zum Schuss und diesmal war
weder Aluminium noch ein Paddel im Weg. Die aus den vergangenen
Spielen bewährte Abwehr des Teams ließ dann auch keinen Treffer
mehr zu. Einmal wurde es noch spannend als ein Pass etwas
missglückte und einer Gegnerin vor dem deutschen Tor mehr oder
minder direkt in die Arme viel. Diese war jedoch selbst so
überrascht, dass sie den Ball gleich wieder bei Pia Schwarz
ablieferte, die den Ball dann sicher aus der Gefahrenzone
brachte. Am Ende war die Erleichterung und Freude groß, als mit
dem 2:1 die Titelverteidigung perfekt war.
Zum Abschluss der EM trafen die deutschen Herren auf die
Mannschaft aus Spanien, die sich im Halbfinale gegen Italien
durchgesetzt hatte. Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack
der deutschen Fans. Zwar holten die Spanier den Ball beim
Anstoss, verloren ihn jedoch schnell und den folgenden Konter
konnte Johan Driessen zum 1:0 verwandeln. Nun waren jedoch die
Spanier am Zug. Durch einen Konter können sie ausgleichen und
kurz darauf gehen sie mit 2:1 in Führung. Zu Beginn der zweiten
Halbzeit sah es so aus als könnten die Deutschen das Spiel noch
einmal drehen und die Spanier fanden keinen Weg durch die
Abwehr des DKV-Teams. Ein erneuter Wurf landete im Paddel und
auch zur Verwunderung der Spanier und des anderen
Schiedsrichters bekamen sie einen Penalty zugesprochen, der
sicher zum 1:3 aus deutscher Sicht verwandelt wurde. Zwar
konnte Jonas Vieren direkt im Anschluss noch einmal zum 2:3
verkürzen, aber obwohl die Deutschen denn Ball in der
Manndeckung nochmal erobern konnten landete das Spielgerät
nicht mehr im spanischen Tor. Eine knappe Minute vor Ende der
Partie konnten die Südeuropäer das größere Risiko, dass die
Deutschen eingehen mussten ausnutzen und trafen zum 2:4
Endstand. Für die Spanier ist dies der erste Titel in einem der
großen Internationalen Turniere.