Die Freude war übergroß bei Anja Adler, SV Halle, als sie nach der Ziellinie realisierte, dass sie als Dritte eingekommen war. Denn ihre lange Durststrecke mit vierten Plätzen, seit den Paralympics in Tokio, ging hier zu Ende. Bei der Siegerehrung wurde es noch einmal emotional, als ein paar Tränen flossen. „Ich sammle jetzt alle Bilder von diesem Rennen – als emotionale Stärkung für meinen Weg nach Paris“, sagte sie hinterher. Sie kam hinter Charlotte Henshaw, Großbritannien, und Katalin Varga, Ungarn, ins Ziel.
Kritische Blicke nach dem Rennen zeigten, dass Edina Müller, Hamburger KC, sich noch gar nicht so sicher war, dass es für eine Medaille gereicht hat. Sie kam fast zeitgleich mit der Zweitplatzierten Maryna Mazhula, Ukraine, und nur knapp vor der Chinesin Xie ins Ziel. Katherine Wollerman aus Chile wurde Weltmeisterin. Erst am Bootssteg erfuhr sie von der Medaille. „Ich weiß gleich nach dem Rennen nie, welchen Platz ich erreicht habe. Zum Ende hin fehlt es noch an Power. Aber das sind Aufgaben bis Paris“, konnte Edina Müller dann doch gleich analysieren.
Felicia Laberer, SC Berlin Grünau, war nach ihrem fünften Platz sichtlich enttäuscht. Es war ein sehr schnelles Rennen mit einem sehr knappen Einlauf. Platz drei bis fünf lagen innerhalb einer Sekunde. „Das zeigt, wie eng es in der schnellsten Startklasse Kl 3 wird“, sagte Bundestrainer André Brendel zu diesem Rennen. „Felicia hatte einen guten Start erwischt, am Ende fehlte noch etwas. Ich bin sehr zufrieden mit der Vorstellung der drei Damen. Sie haben sich für den Zeitpunkt im paralympischen Jahr in ihren Startklassen sehr gut präsentiert. In den nächsten Wochen bis zu den Paralympics werden wir weiter intensiv trainieren, um dort voll anzugreifen.“
Auch wenn es keine Medaille wurde, war Moritz Berthold, ESV RAW Cottbus, überglücklich mit seinem vierten Platz in der Startklasse Vl 1. „Ich merke, wie ich mich verbessere und bin hier ein sehr gutes Rennen gefahren.“ Lillemor Köper vom Hamburger KC hatte in der Vl 1 der Damen ebenfalls Rang Vier erreicht. Eine persönliche Bestzeit reichte bei Anas Al Khalifa, SV Halle, für einen sechsten Platz im B-Finale der Startklasse Vl 2. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen jetzt. Im Va´a hat es sehr gut geklappt.“ Maik Polte, sein Vereinskamerad, hatte das Halbfinale erreicht.