Jennifer Moll: Kinderpaddel sind mit schmaleren Schäften und kleineren Paddelblättern speziell an die Bedürfnisse der Kinder angepasst, die noch nicht die Kraft besitzen mit einer gleichbleibenden Frequenz zu paddeln. Welches Paddel das Richtige ist, hängt vom Alter und der Größe des Kindes, von seiner Paddelerfahrung und dessen Persönlichkeit ab. Bei jungen und noch unerfahrenen Kinder geht es hauptsächlich darum, dass sie „irgendwie“ mitpaddeln können, ohne dass das Paddel sie nach kurzer Zeit ‘stört’. Effektives mitpaddeln ist ohnehin zu Anfang nicht realistisch. Deshalb sind die genaue Länge, Blattform etc. zunächst nebensächlich. „Kinder sollen Spaß am Paddeln gewinnen, bevor die Technik relevant wird“, sagt Jennifer Moll. Übrigens: Ein gekehltes Paddelblatt hat den Vorteil, dass Kinder dieses umdrehen können, wenn es anstrengend wird. „Dafür ist das Paddel natürlich nicht konzipiert, aber die Hauptsache ist, dass Kinder es sich gerade zu Anfang leichter machen können, wenn es anstrengend wird.“
Jennifer Moll: Für die Bestimmung der geeigneten Paddellänge, kann man sich der „Über-Kopf-Messmethode“ bedienen. „Gerade bei Kindern reicht diese Näherungslösung aus“, sagt Jennifer Moll. „Grundsätzlich kann man hier ein paar Zentimeter mehr nehmen, damit eine Saison später nicht direkt die nächste Größe gekauft werden muss.“ Die etwas größere Länge hat auch zur Folge, dass die Hebelwirkung deutlicher ist, und die Kinder besser spüren, wann ihre Paddelzüge effektiv sind. Das Paddelblatt dagegen darf dagegen eher etwas kleiner sein, damit der Widerstand geringer ist. Anders, wenn die Kinder eine korrekte Technik erlernen sollen: dann einfach vor Paddelkauf ausprobieren lassen und dabei die Technik beobachten“, rät Jennifer Moll. Übrigens: die richtige Griffweite kann man den Kindern mit Klebestreifen am Schaft anzeigen. Diese machen es ebenso wie ovalisierte Schäfte dem Nachwuchs leichter, dass er die richtige Haltung „verinnerlicht.
Jennifer Moll: Je nach Kind muss das Paddel auch Sandburgen bauen können und Piratenkämpfe bestehen. „Ein Kinderpaddel muss einiges mitmachen“, sagt Jennifer Moll. „Grundsätzlich gilt - je häufiger ich mit meinen Kindern paddeln möchte, desto mehr sollte mir auf eine angemessene Investition Wert sein.“
KANU-SPORT 5/2018 |