01. Dezember 2022

Freestyle Moves - Basic: Eskimorolle

Eskimorolle (Foto: Outdoordirekt)

Statt wie bei einer Wildwasserbefahrung die Walze möglichst schnell zu durchfahren, lassen sich Freestyler von ihr festhalten. Warum die Walzen meiden, wo sich in ihr cartwheelen lässt? Warum Felsen umfahren, wo beim Rocksplat erst Freude aufkommt? Warum Wellen durchfahren, wenn man doch in ihren Tälern surfen kann? Durch neue Bootsformen sind im Kanu-Freestyle immer neue Figuren (engl.: moves) möglich, die immer spektakulärer werden. Wir präsentieren euch das notwendige Handwerkzeug.

Von Bastian Pöschl und Sebastian Fischer
Quelle: www.kanu-freestyle.info

Eskimotieren bedeutet, das Boot nach dem Kentern wieder aufzurichten und sollte einfach nebenbei laufen. Es ist für Playboater das Aufstehen nach dem Hinfallen.
Dies kann wichtig sein, um schwierige Passagen nicht verletzungs-gefährlich kopfüber herunterzutreiben, Kälteprobleme in Grenzen zu halten, um das lästige Ans-Ufer-Schwimmen-und-hinter-Boot-und-Paddel-Herlaufen zu vermeiden. Außerdem spart man sich natürlich die Plackerei, das vollgelaufene Boot wieder auszuleeren...

Sicherheitshinweis: An dieser Stelle weisen die Autoren darauf hin, dass es manchmal auch ratsam sein kann, das Boot zu verlassen und sich schwimmend in Sicherheit zu bringen. Auch ist es prinzipiell besser, durch eine sichere Paddelstütze das Kentern von vornherein abzuwenden; sicherer ist dies in jedem Fall. Rollen ist also nicht alles!

 

 

 

Im Freestyle wird meist die Backdeck-Rolle gemacht. Die Bilderserie zeigt diese Form der Rolle.

 

 

 


Die Technik

 

Die Eskimorolle setzt sich aus Orientierung, Hüftknick und Paddelführung zusammen. Am leichtesten erlernt man sie mit der Hilfe einer zweiten Person, die unterstützend das Paddel führt, Hilfsmittel reicht und beobachtet.

Tipps:

  • Bei der Eskimorolle wird im wesentlichen das aktive Paddelblatt in ca. 90° zum Boot als "Ausleger" auf der Wasseroberfläche benutzt, welches man dann mit langem Arm impulsartig aufs Wasser drückt. Da dies allein nicht ausreicht, um sich wieder in die Senkrechte zu bringen, wird mittels eines Tricks die nötige Kraft verringert: Während man das Blatt nach unten drückt, bleibt der Oberkörper zunächst noch lange im Wasser und nur das Kajak wird aus der Hüfte heraus über seinen Kippunkt zurück gekantet. Erst nach diesem Hüftknick hebt man den Oberkörper aus dem Wasser und bringt ihn möglichst nah am Boot wieder über dessen Schwerpunkt.
  • Wer das Paddel zu seinem Oberkörper hin zieht, anstatt es mit lang ausgestecktem Arm aufs Waser zu "pulsen", wird weniger erfolgreich sein; der effektive Hebel, also die Auslegerlänge wird dadurch nämlich verkürzt, auch wenn es sich so anfühlt, als hätte man so mehr Kraft.
  • Ein häufiger Fehler ist auch, daß zu früh versucht wird den Kopf aus dem Wasser zu heben. Da man dies nicht zugleich mit dem Umkanten des Bootes schafft, bleibt meist nur Zeit kurz Luft zu holen, bevor man wieder versinkt.
  • Weiterhin muss man darauf achten, dass man das Paddel an der Wasseroberfläche lässt, während man den Viertelkreis schlägt, bevor man dann aufrollt. Oft wird unbemerkt zu früh am Paddel gezogen, so daß es schon tief im Wasser ist, wenn die eigentliche Rolle beginnen soll.

 

Handrolle - ohne Paddel

Die Handrolle funktioniert im Wesentlichen nicht anders als die Paddelrolle. Die Hände werden nah an die Oberfläche gebracht, um dann kräftig ins Wasser zuschlagen. Der Hüftknick ist hierbei von noch größerer Bedeutung, da der lange Hebel und die große Auflagefläche des Paddel fehlen. Auch die Handrolle kann man in Vor- oder Rücklage ausführen- mit oben genannten Vor- und Nachteilen.

 


Weiterlesen?

David Seehausen hat einen ausführlichen Beitrag zur Eskimorolle verfasst. Hier findet ihr umfangreiche Tipps und Infos - von den Formen der Eskimorolle bis hin zu vielen Übungsbeispielen. Hier geht es zu dem Beitrag "Die Eskimorolle im Kajak"
 

 

Freestyle - Basics

 

Wenn es im Freestyle bei den Moves nicht klappt, liegen die Gründe oft bei fehlender Technik im Bereich der Basics. Hier werden die Grundlagen vermittelt:

 

 

 


 

 


Diesen Artikel sowie weitere Touren, Beiträge und Themen findest du im KANU-SPORT 9/2019:

KANU-SPORT 9/2019
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