Äußerst kräftezehrend war nicht nur die Wettkampfstrecke selbst, sondern auch die anhaltende Hitze am Stadtrand von Krakau. Davon nicht beirren ließen sich vor allem die jüngeren Mannschaftsmitglieder des Deutschen Teams. „Nach 6 Tagen Weltmeisterschaft muss man vor allem die Leistung der Junioren hervorheben, die mit insgesamt zwei Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen und einigen weiteren sehr guten Finalplatzierungen den Aufwärtstrend der letzten Jahre bestätigen und alle Deutschen Medaillen einfuhren“ fasste Teamleader Michael Trummer zusammen. Bereits gleich zum Auftakt der Wettkämpfe hatten alle vier Junioren-Mannschaften auf das Podium fahren können. Die Kajaks Enrico Dietz (Bad Kreuznach), Christian Stanzel (Augsburg) und Erik Sprotowsky (Leipzig) sicherten sich dabei mit einem Fabellauf den Weltmeistertitel. Ihre Canadier-Kollegen Ben Borrmann (Halle), Niels Zimmermann und Felix Sachers (beide Leipzig) holten sich Silber. Christin Heydenreich (Leipzig) und Paulina Pirro (Bad Kreuznach) standen an diesem Tag gleich zwei Mal auf dem Treppchen. Im Kajak gemeinsam Charlotte Wild (Halle) fuhren sie eine weitere Silbermedaille ein, beim Canadier-Rennen mit Neele Krech (Leipzig) gab es schließlich noch Bronze.
Gestärkt von den Teamerfolgen gingen die jungen Athletinnen und Athleten in die Einzelrennen. Hier trafen sich Paulina Pirro und Christin Heydenreich im Canadier-Einer mit ihrem Doppelsieg erneut auf dem Podium. Niels Zimmermann verpasste als vierter im C1 der Junioren um nur zwei Hundertstelsekunden denkbar knapp das Podium. Auch im Kajak der Juniorinnen standen Pirro und Heydenreich ein weiteres Mal im Finale und die die Kreuznacherin buchte eine weitere Bronzemedaille auf ihr Konto. „Besonders hervorheben muss man Paulina, die mit vier Medaillen die erfolgreichste Deutsche Athletin ist.“ Nicht nur diese WM war ein Spiegelbild ihrer beachtlichen Karriere als Jungathletin. „Seit ihrem ersten Europameistertitel 2020 hier in Krakau gewann sie in ihren vier Junioren-Jahren insgesamt 16 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften im Kajak und Canadier“ blickte Trummer zurück.
In der U23-Altersklasse verfehlten die Deutschen die Erwartungen. „Wie hoch die internationale Messlatte in dieser Altersklasse liegt, mussten wir leider ein weiteres Mal erfahren. Mit nur zwei Finalteilnahmen in den Einzelrennen blieben eine Vielzahl der deutschen Athleten unter ihren Möglichkeiten“ resümierte Trummer. Lediglich Annkatrin Plochmann (Nürnberg-Fürth/K1) und Jannemien Panzlaff (Schwerte/C1) hatten die Runde der finalen zehn Boote erreicht und konnten dort als sechste bzw. neunte nicht an das Podium heranreichen.
Am letzten Tag der Weltmeisterschaften standen schließlich die Rennen im Kajak-Cross an. Für das beste deutsche Ergebnis sorgte Christin Heydenreich, die nur knapp im Viertelfinale als neunte ausschied. Die weiteren Deutschen Starter waren ebenfalls in den Vorrunden ausgeschieden.