Der SV Halle stellt mit gleich drei Parakanuten das größte Vereinskontingent in der Parakanu-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft, die am heutigen Donnerstag im ungarischen Szeged beginnt. Alle drei hatten heute auch ihre ersten Starts. Anas Al Khalifa musste sogar zweimal im Vorlauf starten. Er ist der einzige Teilnehmer aus Deutschland, der in beiden Bootsklassen an den Start geht. Der 31-jährige gebürtige Syrer, der seit einem Arbeitsunfall in Deutschland im Rollstuhl sitzt, wird versuchen, im Va´a der Startklasse Vl 2 einen Quotenplatz für die Paralympics in Tokio zu holen. Er erreichte das Halbfinale. Der Va´a ist „der Canadier der Parakanuten“. Er wird im Sitzen mit einem Stechpaddel gefahren und einen Ausleger. Der Bootstyp kommt ursprünglich aus Ozeanien.
Im Kajak wurde Anas Al Khalifa bei einer erneuten Klassifizierung in die Startklasse Kl 2 eingestuft. Die Startklasse Kl 2 ist sehr groß, und so wird es entsprechend schwierig hier einen Quotenplatz zu holen. Nach einem guten Vorlauf reichte es im Halbfinale nicht für das Finale. Um einen weiteren Quotenplatz kämpft sein Vereinskamerad Maik Polte. Er startet in der Vl 3. Diese Startklasse ist mit vier Vorläufen die Teilnehmer-stärkste Va´a Startklasse. Der 49-jährige Bein-amputierte Paddler trainiert seit vielen Jahren im Va´a. „Ich konnte mich über den Winter gut vorbereiten, und werde hier alles geben.“ Sagt er zu seinen Chancen. Maik Polte hielt lange mit dem Feld mit und konnte sich als Sechst-Platzierter für das Halbfinale qualifizieren.
Den Quotenplatz für Paris hat die 35-jährige Anja Adler bereits sicher. Mit einem vierten Platz bei den Weltmeisterschaften 2023 sicherte sich die Rollstuhlfahrerin bereits das Ticket. Sie startet im Kajak in der Startklasse Kl 2. Anja Adler erreichte heute souverän als Zweite ihres Vorlaufs den Endlauf am Samstagvormittag. Ihre stärksten Gegnerinnen kommen dann aus Großbritannien und Ungarn.
Eine weitere Klassifizierung am Anfang der Woche führte dazu, dass Moritz Berthold, ESV RAW Cottbus, in die Startklasse Vl 1 kam. Dort wird er am Samstag um die Medaillen kämpfen. „Ich freue mich sehr auf das Rennen, und bin extrem gespannt, wie ich mich im Vergleich zu der Konkurrenz aus der ganzen Welt schlagen kann. Ich habe im Training gute Fortschritte gemacht und möchte diese auch auf der Rennstrecke abliefern.“ Sagt der 25-jährige. In der Startklasse Vl 1 können die Paddler nur ihre Arme und Schultern benutzen, um das Boot vorwärts zu paddeln.
Alle weiteren Sportlerinnen aus Deutschland werden am Freitag und Samstag ihre Vorläufe und Finalrennen haben.